Solisten Ensemble Benjamin Beck

DIESE VERANSTALTUNG MUSSTE LEIDER ABGESAGT WERDEN

Sonntag, 18.10.2020, 19:00 Uhr

Solisten Ensemble Benjamin Beck

Richard Wagner
Lohengrin

Eine Paraphrase für Streichsextett in drei Akten,
Arrangement von Benjamin Beck

Akt I: Ouvertüre, Elsas Traum, die Verbotene Frage, der Kampf, der Sieg

Akt II: Einleitung, Elsa auf dem Balkon, Ortruds Verwünschungen, Zug zum Münster

Akt III: Ouvertüre, Hochzeitsmarsch, Brautgemach, Gralserzählung, mein lieber Schwan

Die Uraufführung fand am 28. August 2020 in Bayreuth, Haus Wahnfried, statt.

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Engelbert Humperdinck

Streichquartett Satz in C

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„Eine ungeheure Sehnsucht ist in mir entflammt, dies Werk aufgeführt zu wissen. Ich lege Dir hiermit meine Bitte an das Herz. Führe meinen Lohengrin auf!“ Dieser Bitte Wagners an Liszt wurde auch am 28. August 1850 entsprochen. Auf den Tag genau 170 Jahre nach der Lohengrin-Uraufführung in Weimar kam in Haus Wahnfried eine Kammermusikfassung der Oper Lohengrin für Streichsextett zur Uraufführung – geschrieben von Benjamin Beck, Solo-Bratschist des Bayreuther Festspielorchesters – frei nach dem Motto „Große Musik trotz Abstand“.

Die große Leidenschaft in seiner Lohengrin-Komposition beschreibt Wagner selbst:
„kaum war ich um die Mittagszeit in mein Bad gestiegen, als ich von solcher Sehnsucht, den Lohengrin‘ aufzuschreiben, ergriffen ward, dass ich, unfähig, die für das Bad nötige Stunde abzuwarten, nach wenigen Minuten bereits ungeduldig heraussprang, kaum die Zeit zum ordentlichen Wiederankleiden mir gönnte und wie ein Rasender in meine Wohnung lief, um das mich Bedrängende zu Papier zu bringen.

Für diese neue Version hat Benjamin Beck die eingängigsten und dramatischsten Passagen der Oper aufgegriffen und sie entsprechend der drei Akte in einer dreisätzigen Version zusammengefasst. Somit lädt diese Fassung der großen Oper sowohl Wagner-Freunde ein, die Erzählung nachzuverfolgen als auch diejenigen, die die Oper nicht kennen, diese einzigartig feinsinnige und leidenschaftliche Musik zu genießen.
Auszüge des Arrangements erklangen bereits Anfang August beim Bayreuther Seebühnen-OpenAir mit den Weltstars Klaus-Florian Vogt, Tenor, und der „finnischen Nachtigall“ Camilla Nylund, Sopran. Das Traumpaar vom Grünen Hügel sang Auszüge aus Lohengrin in der Wilhelminenaue,
umrahmt vom Streichsextett – Gralserzählung im Grünen – Gänsehaut war garantiert!

Filigran und sphärisch“, so urteilt die Presse: „… dann erst geht es für die Besucher mit dem ersten Akt in die geheimnisvolle Grals-Welt des sächsischen Komponisten. Filigran, sphärisch, himmelsgleich, ungreifbar und geheimnisvoll verweben sich in der Ouvertüre die Klänge von Geigen und Bratschen zu einem lichten Klangteppich. Erst nach und nach erreicht er mit dunkleren, geerdeten Cellotönen die für Wagner typische, glanzvolle Vervollkommnung. Nur, um sich dann wieder allmählich in transparentere, sphärisch anmutende Fäden und schließlich im Nichts aufzulösen.“Ob für manchen der Besucher beim Hören der großartigen romantischen Musik die Geschichte um den Schwanenritter vor dem inneren Auge lebendig wird oder nicht, eines ist jedenfalls sicher: Spätestens das populäre Thema des Hochzeitsmarsches im zweiten Satz der Opernbearbeitung erweckt bei der Mehrheit der Zuhörer ganz eigene Assoziationen.

Einen bleibenden Eindruck behält das Publikum jedoch von dem Konzert: Wagners Musik kommt hier sowohl unfassbar schön als auch ebenso spannungsgeladen daher. Denn nahezu unbegrenzt erscheinen die Möglichkeiten der sechs Musiker mit ihrer Virtuosität, mit ihrem akkuraten sowie inspirierten Zusammenspiel die Dramaturgie einer Wagner-Oper mit großem Orchester und gewaltigen Gesangsstimmen in Streichmusik umzusetzen, was natürlich auch der gelungenen Bearbeitung zu verdanken ist. Einen besonderen Applaus erhält Bratschist Benjamin Beck deswegen am Ende nicht nur vom begeisterten Publikum, sondern auch von seinen fünf Musiker-Kollegen.

Benjamin Beck studierte Viola am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris bei Jean Sulem sowie am New England Conservatory of Boston bei Kim Kashkashian. Meisterklassen bei renommierten Musikern wie Nobuko Imai und Hartmut Rhode ergänzten seine Ausbildung. Der Gewinner namhafter Wettbewerbe trat seither als Solist, Rezitalist und Kammermusiker in der Berliner Philharmonie, der Philharmonie Paris, dem Münchner Opernhaus, der Hamburger Elbphilharmonie, der Victoria Hall Genf, der Carnegie Hall New York oder der Yamaha Hall Tokyo in Erscheinung. Er konzertiert regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen oder dem Verbier Festival.